Module

Die Studieninhalte des Masterstudiengangs "Zuverlässigkeitsingenieurwesen" orientieren sich an der VDI-Richtlinie 4002 für die Qualifizierung von Zuverlässigkeitsingenieurinnen und -ingenieuren. Sie bauen auf dem Wissen eines ersten, einschlägig fachverwandten Hochschulabschlusses auf. Ihr Ziel ist sowohl die Wissensverbreiterung als auch die Wissensvertiefung im thematischen Umfeld der Entwicklung zuverlässiger und betriebssicherer Produkte und deren Herstellung in einer Serienfertigung.

Module über Zuverlässigkeitstechnik und funktionale Sicherheit bilden die Kernqualifikation des neuen Studiengangs. Fachbezogene Grundlagenmodule vermitteln benötigtes Hintergrundwissen, fachübergreifende Module erfüllen die interdisziplinären Qualifikationsanforderungen. Ein Teamprojekt erlaubt Gelerntes auf eine sicherheitstechnische Fragestellung der Praxis anzuwenden sowie dies im Team zu hinterfragen, bevor sich die Studierenden einer ähnlichen Situation mit ihrer jeweiligen Masterarbeit individuell stellen. Angebotene Wahlpflichtfächer runden mit ihrer fachlich-vertiefenden Wissensvermittlung in ausgewählten Themengebieten die angestrebte Studiengangsqualifikation ab.

Das Studium beginnt bewusst mit dem interdisziplinären Modul „Kommunikation“, mit Blick auf das betriebliche Umfeld. Die Studierenden sollen einen motivierten Einstieg in ihr Studium finden. Gerade in einem Fernstudium ist der Aspekt der Kommunikationstechniken im Miteinander nicht zu unterschätzen, denn er fördert die Bildung von Lerngruppen. Die Themen Präsentationstechniken und Mitarbeiterführung sind vermutlich für keine/n der Studierenden neu, hier geht es jedoch um den Perspektivwechsel, dies als qualifizierte Führungskraft ziel- und zweckgerichtet angemessen einzusetzen. Zudem handelt es sich hierbei auch um Schlüsselkompetenzen, ganz allgemein Belange zu Zuverlässigkeit, Sicherheit und Qualität geeignet im Unternehmen zu kommunizieren.

Von einem heute ausgebildeten Master of Engineering erwartet man, dass sie/er über Grundlagenwissen in Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement verfügt, und ebenso, dass sie/er einen Einblick in die Sachverhalte des relevanten Rechtsgebiets erhalten hat. Für diesen Studiengang sind es das Arbeits- und Haftungsrecht, dessen Fragestellungen eng mit dem Themenkomplex der Zuverlässigkeit verbunden sind. Die hierzu vorgesehenen Module wurden bewusst am Studiengangende positioniert, damit die Studierenden deren interdisziplinäre Studieninhalte direkt mit dem zuvor einschlägig erworbenen Fachwissen verknüpfen können. Zudem motiviert es, derartige Betrachtungen auch in die eigenen Arbeiten im Mastermodul einzubinden.

Als Studierende/r sind Sie nach Abschluss des Moduls in der Lage, die Elemente der Kommunikation, Präsentation und Mitarbeiterführung situationsabhängig eigenständig und kompetent anzuwenden. Sie erwerben Kenntnisse über die effiziente Kommunikation in Ihrem betrieblichen Alltag, z. B. in Projektteams, üben sich in Methoden zur Darstellung und Vermittlung von Projektergebnissen und stärken Ihre Kompetenz in wichtigen Aspekten der Führung von Mitarbeitern.

 

Lehrveranstaltungen
▪ Kommunikation I
▪ Kommunikation II
▪ Präsentation, Moderation
▪ Mitarbeiterführung

Umfang
10 CP/ 4 Präsenztage/ 4 Lehrbriefe

In diesem Modul lernen Sie Qualitätsmanagementmethoden passend zu betrieblichen Gegebenheiten sowie zu Prozess- und Produktanforderungen auszuwählen und anzuwenden. Sie werden im Umgang mit Qualitätswerkzeugen mit Blick auf betriebliche Kennzahlen und deren Berichtswesen geschult. Sie können Kundenanforderungen zur Qualität erkennen, bewerten und mit in- und externen Parteien hierzu kommunizieren.

 

Lehrveranstaltungen
▪ Qualitätsmanagement I
▪ Qualitätsmanagement II

Umfang
5 CP/ 2 Präsenztage/ 2 Lehrbriefe + E-Learning-Materialien

Sie lernen die wesentlichen Grundkonzepte und verschiedenen Ansätze der Betriebswirtschaftslehre kennen und beherrschen und können diese situationsabhängig einschätzen. Sie wissen Kosten- und Amortisationsrechnung anzuwenden und werden befähigt, einzelne technische Problemlösungen wirtschaftlich zu bewerten und betriebswirtschaftlich geschulten Personen gegenüber zu vertreten.

 

Lehrveranstaltungen
▪ Grundkenntnisse der BWL I
▪ Grundkenntnisse der BWL II

Umfang
5 CP/ 2 Präsenztage/ 2 Lehrbriefe 

Dieses Modul versetzt Sie in die Lage, die rechtlichen Auswirkungen von Entscheidungen im Arbeits-, Gewährleistungs- und Haftungsrecht für Ihren Arbeitsbereich einzuschätzen und zu bewerten. Sie erhalten einen Überblick über die relevanten Problemkreise der vorgestellten Rechtsgebiete und entwickeln die Sensibilität und das Problembewusstsein dafür, die Rollensichten Beteiligter und Betroffener bei der Klärung rechtlicher Sachverhalte bezogen auf Fragestellungen zu berücksichtigen.

 

Lehrveranstaltungen
▪ Arbeitsrecht
▪ Haftungsrecht

Umfang
5 CP/ 2 Präsenztage/ 2 Lehrbriefe + E-Learning-Materialien

In den Modulen Systementwicklung und Grundlagen der Zuverlässigkeitstechnik wird das notwendige Basiswissen gelehrt, auf welches in den Kernmodulen Zuverlässigkeitstechnik und Funktionale Sicherheit fachlich aufgebaut wird. In den Grundlagenmodulen finden sich Themen zur Werkstoffkunde, zur Stochastik sowie die Einführung in die Zuverlässigkeitstechnik. Auch wird ein Fokus auf die Systementwicklung gelegt, deren Bereiche Sofware-Engineering und Embedded Systems sind, da heute nahezu alle technischen Systeme elektronisch gesteuert werden. Die Kernmodule erlernen Sie umfassende Methodenwissen der Zuverlässigkeitstechnik kennen und im Bereich der Funktionalen Sicherheit, Normen zu verstehen und anzuwenden. In den weiterführenden Modulen des Projektmanagements und schließlich im Teamprojekt, lernen Sie im Rahmen eines Entwicklungsprojektes, die Inhalte aus dem vorangegangen Modulen realitätsnah umzusetzen.     

Beispiel für Lehrbriefe M2 Embedded Systems (1.Semester), M4.2 Quantitative Methoden der Zuverlässigkeitstechnik (2.Semester), M4.3 Qualitative Methoden in der Zuverlässigkeitstechnik (2.Semester), M5.1 Funktionale Sicherheit (3.Semester)

Sie beherrschen nach erfolgreichem Abschluss des Moduls die fortgeschrittenen Methoden und Werkzeuge des Software-Engineerings, insbesondere die Einbettung der produktiven Softwareerstellung in einen Gesamtprozess, der auch Querschnittstätigkeiten und Projektmanagementaufgaben enthält. Hierbei entwickeln Sie auch die Fähigkeit, geeignete Softwarearchitekturen unter Berücksichtigung der Echtzeitanforderungen zu realisieren. Sie lernen Software zu dokumentieren sowie Softwaretests durchzuführen.


Lehrveranstaltungen
▪ Software-Engineering I
▪ Software-Engineering II
▪ Embedded Systems I
▪ Embedded Systems II
Umfang
10 CP/ 4 Präsenztage/ 4 Lehrbriefe + E-Learning-Materialien

Sie werden soweit in das Wissen um die mathematischen, naturwissenschaftlichen und werkstoffkundlichen Grundlagen der Zuverlässigkeitstechnik eingeführt, dass Sie Berechnungen von Zuverlässigkeitsverfahren durchführen können. Sie wissen Schadensfälle sachlich zielführend zu erfassen und sind befähigt, Ausfallursachen zu analysieren und infolge dessen erste Verbesserungsvorschläge abzuleiten.

 

Lehrveranstaltungen
▪ Werkstoffkunde I
▪ Werkstoffkunde II
▪ Stochastik
▪ Einführung in die Zuverlässigkeitstechnik

Umfang
10 CP/ 4 Präsenztage/ 4 Lehrbriefe + E-Learning-Materialien

Detaillierte Modulbeschreibung

Die Zuverlässigkeit eines Produkts oder Systems gibt an, wie verlässlich es seine zugewiesene Funktion in einem bestimmten Zeitintervall erfüllt. Zuverlässigkeit steht dadurch als Produktmerkmal im direkten Zusammenhang mit der Kundenzufriedenheit. Als Studierende lernen Sie daher die verschiedenen Arbeitsfelder und methodischen Ansätze aus dem Bereich der Zuverlässigkeitstechnik kennen. Hierzu zählen Methoden zur Berechnung der Systemzuverlässigkeit ebenso wie Verfahren zur Risikobewertung. Sie erhalten einen Einblick in häufige Fehlermechanismen und Analyseverfahren von Ausfallursachen.
Sie lernen Problemstellungen der Zuverlässigkeitstechnik zu analysieren und zu deren Lösung quantitative und qualitative Methoden anzuwenden. Sie können Fehlerursachen erkennen, Ausfallursachen bestimmen und beherrschen zu deren Lösung spezifische Aspekte der Zuverlässigkeitstechnik.

 

Lehrveranstaltungen
▪ Ausfallursachen elektrischer Systeme und deren Analyse
▪ Quantitative Methoden der Zuverlässigkeitstechnik
▪ Qualitative Methoden der Zuverlässigkeitstechnik
▪ Zuverlässigkeit von mechanischen Systemen

Umfang
10 CP/ 4 Präsenztage/ 4 Lehrbriefe + E-Learning-Materialien

Detaillierte Modulbeschreibung

Moderne technische Produkte sind heute wie auch ihre Produktionsanlagen selbst Kombinationen aus einer Vielzahl verschieden komplexer Systeme aus Hard- und Softwarekomponenten. Gezielt ergriffene Maßnahmen zur funktionalen Sicherheit können das Risiko von einzelnen Komponenten-Fehlfunktionen bis hin zu Gesamtsystemausfällen auf ein vertretbares Maß reduzieren. Sie lernen die gängigen Methoden sowie die handlungstechnischen Schritte zur Fehlerbeherrschung und zur Ableitung von Sicherheitszielen kennen und anwenden, eingeschlossen die Gefahren- und Risikobewertung und dies in einem gesamtsystemischen Ansatz.
Sie verstehen Problemstellungen aus dem Bereich der Funktionalen Sicherheit elektrotechnischer Geräte und Maschinen und können diese bewerten. Sie werden geschult, Geräteausfallursachen zu ermitteln, Versagenswahrscheinlichkeiten zu berechnen und Sicherheitsfunktionen zur Abhilfe zu entwerfen.

 

Lehrveranstaltungen
▪ Funktionale Sicherheit – Gesamtbetrachtung
▪ Entwurf und Realisierung von Sicherheitsfunktionen
▪ Betriebssicherheit
▪ Sicherheit in Embedded Systemen

Umfang
10 CP/ 4 Präsenztage/ 4 Lehrbriefe + E-Learning-Materialien

Detaillierte Modulbeschreibung

Eine nicht zu unterschätzende Fehlerquelle in technischen Systemen stellen ihre Nutzer/innen bzw. das Bedienpersonal dar. Auftretende Probleme bei Mensch-Maschine- bzw. Mensch-Produkt-Interaktionen lassen sich nur in einem gewissen Maß vorhersagen. Diese stützen sich zumeist auf wissenschaftliche Erkenntnisse der Ergonomie sowie der Kognitions- und Kommunikationspsychologie. Hierin begründet lernen Sie die Gebrauchstauglichkeit von Produkten auf Grundlage der Lehrinhalte über menschliche Kognition und Produktinteraktion einzuschätzen, zu testen und zu verbessern.Das Absolvieren dieses Moduls befähigt Sie, humane Probleme sowie Fehler bei Produktinteraktionen zu analysieren und zu begründen und deren notwendige Abhilfen bzw. Verbesserungen aufzuzeigen. Das heißt, Sie können die menschzentrierten Gestaltungsprozesse nach DIN interpretieren, beurteilen und gestalten, um so den Menschen mit seinen individuellen Leistungsvoraussetzungen und Motiven, seinen kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten in Systemgestaltungen zu berücksichtigen.

 

Lehrveranstaltungen
▪ Der menschliche Faktor – aus technischer Perspektive
▪ Der menschliche Faktor – aus menschlicher Perspektive

Umfang
5 CP/ 2 Präsenztage/ 2 Lehrbriefe + E-Learning-Materialien

Detaillierte Modulbeschreibung

Nach einer Einführung in Projektmanagement sowie den fachgerechten Umgang mit einschlägigen Normen wird ein Teamprojekt in einer Gruppe bearbeitet. Sie üben, ein Teamprojekt in methodischer Vorgehensweise erfolgreich zu bearbeiten sowie dessen Verlauf und Ergebnisse zu dokumentieren und vorzutragen.

 

Lehrveranstaltungen
▪ Projektmanagement
▪ Normungsgerechte Entwicklung von technischen Systemen
▪ Teamprojekt: Arbeiten mit Normen

Umfang
10 CP/ 4 Präsenztage/ 4 Lehrbriefe + E-Learning-Materialien

Das Ziel dieses Moduls ist es, nach Abschluss die wesentlichen Sachverhalte der gewählten Fachdisziplinen derart zu überblicken, dass Sie das neu erworbene Masterwissen zu Zuverlässigkeit, Sicherheit und Qualität beispielhaft mit typischen Anwendungsfeldern in Verbindung bringen können und deren fachliche Herausforderungen verstehen.

▪ IT-Sicherheit
▪ Modellbasierte Softwareentwicklung
▪ Bildverarbeitung
▪ RFID
▪ Prozessleittechnik
▪ Robotik
▪ Prozessautomatisierung Kraftwerke
▪ Windenergieanlagen
▪ Brennstoffzellen
▪ Energiespeicher
▪ Netzleittechnik
▪ Kommunikation in intelligenten Netzwerken

Umfang
10 CP/ 4 Präsenztage/ 4 Lehrbriefe + E-Learning-Materialien

Als Studierende wählen Sie aus dem jeweils gültigen Wahlpflichtkatalog vier verschiedene Teilmodule nach eigenem Interesse aus.

Den Abschluss des Fernstudiengangs bildet das Erstellen der Masterarbeit, die in einem Kolloquium verteidigt wird. Für das Anfertigen der Masterarbeit sind in Ihrem Studium neun Monate vorgesehen, damit Ihnen genügend Zeit zum Bearbeiten Ihrer individuell abgestimmten Themenstellung bleibt.

Inhalt
In diesem Modul üben Sie die eigenverantwortliche Planung und Durchführung einer wissenschaftlichen Arbeit im Sinne ingenieurmäßiger, wissenschaftlicher Methoden samt ihrer Ergebnispräsentation vor einem Fachpublikum. Sie zeigen, dass Sie sich den Stand der Technik zu einer Fragestellung selbst erarbeiten sowie erzielte Ergebnisse selbstkritisch reflektieren und in den wissenschaftlich-technischen Gesamtkontext einordnen können. Ihre Bearbeitung samt erzielter Ergebnisse legen Sie in einer Ausarbeitung von ca. 100 Seiten Umfang dar und berichten in einem ca. halbstündigen Kolloquium hierüber.

Umfang
874 Stunden Selbststudium / 30 CP/ die Bearbeitungszeit beträgt 1,5 Semester (9 Monate)

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